Noud führte die Präzisionsfeldspritze ARA in dieser Saison zum ersten Mal ein und nutzt ihn zusammen mit seinen beiden vorhandenen Hackmaschinen. „Mechanische Unkrautbekämpfung, kombiniert mit etwas Chemie“, wie er es beschreibt, hat sich als eine sehr effektive Methode für seine Chicorée-Kulturen erwiesen. Durch den gezielten Einsatz der Spot-Spraying-Technologie von Ecorobotix spart er Spritzmittel und senkt die Kosten. Zudem sorgt die pflanzenspezifische Anwendung dafür, dass die Chicorée-Pflanzen vom Herbizid unberührt bleiben, was besseres Wachstum und weniger Stress für die Pflanzen bedeutet.
Noud schätzt eine 80- bis 90-prozentige Reduktion des Herbizideinsatzes, was zu erheblichen Kosteneinsparungen und Umweltvorteilen führt. Er äußerte seine Begeisterung für die ARA-Feldspritze und bemerkte, dass er mit dem Chicorée-Algorithmus und der resultierenden Verringerung der chemischen Anwendungen zufrieden ist.
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Es wurden drei verschiedene Verfahren angewandt. Bei der ersten Methode wurden die Zuckerrüben unbehandelt gelassen, so dass die Unkräuter frei wachsen konnten. Beim zweiten wurden die Herbizide mit einem Sprühgerät ausgebracht. Und schließlich wurde unsere ARA eingesetzt, um die Unkräuter gezielt zu besprühen.

Nach einer Wachstumsperiode von 10 Wochen kam man zum Schluss, dass ARA das Unkraut erfolgreich beseitigen und den Herbizidverbrauch um etwa 85 % reduzieren konnte (im Vergleich zu herkömmlichen Spritzverfahren).
Die unbehandelten Zuckerrüben wuchsen anfangs zufriedenstellend, aber der übermäßige Unkrautbesatz hätte die Pflanze schließlich überholt und unterdrückt. Der Einsatz von ARA bei Zuckerrüben erwies sich als vorteilhaft und führte zu einer fast zweifachen Steigerung der Pflanzenbiomasse im Vergleich zur Flàchenspritzung. Dieses Ergebnis deutet stark auf die Wirksamkeit des ARA-Algorithmus für Zuckerrüben hin, da er die Gesundheit und das Wachstum der Kulturen durch die Abschwächung der Phytotoxizität bewahrt.
Diese Ergebnisse zeigen nicht nur potenzielle wirtschaftliche Vorteile für die Landwirte, indem sie die Ernteerträge durch die Unterdrückung von Phytotoxizität steigern, sondern unterstützen auch die Einführung ökologisch nachhaltiger Ansätze.
Hinweis: Es ist wichtig zu beachten, dass die genannten Ergebnisse möglicherweise nicht für alle Situationen und Bedingungen repräsentativ sind. Lokale Faktoren wie Bodengesundheit, Feldgeschichte, Herbizidwahl und Anbaubedingungen können die Wirksamkeit von ARA beeinflussen. Zur weiteren Validierung der Leistungsfähigkeit von ARA werden derzeit zusätzliche Studien durchgeführt, deren Ergebnisse noch in diesem Jahr veröffentlicht werden sollen.
Das von der EU geförderte Projekt agROBOfood hat das Industrielle Herausforderungsprojekt Biosprayunterstützt, um die Präzisionstechnologie von Ecorobotix an die Anforderungen im biologischen Pflanzenschutz anzupassen und Feldversuche durchzuführen
Natürlichen Herbizide können zum Beispiel zur Unkrautbekämpfung eingesetzt werden, da Sie aber auch die Kulturen schädigen, wenn man sie breitflächig spritzt, werden sie am besten mit einer hochpräzisen Anbaufeldspritze wie unserer ausgebracht, welche auf die einzelne Pflanzen zielt und nur Unkraut, nicht aber Kulturen spritzt.
Steve Tanner, CTO Ecorobotix
Die Zuckerrübe wurde als Versuchskultur ausgewählt, weil heute nur noch wenige chemisch-synthetische Herbizid Wirkstoffe zur Verfügung stehen und in den kommenden Jahren mit einem weiteren Rückgang zu rechnen ist.
Daher wurden im Rahmen des Biospray Projekts drei Pflanzenschutzmittel in Zuckerrüben gezielt eingesetzt: selektive Anwendung von Pelargonsäure (organisches Herbizid), Azadirachtin und Spintor (zwei organische Insektizide).
Die Ergebnisse der Feldversuche in zwei Saisons zeigten zufriedenstellende Ergebnisse bei der Unkrautbekämpfung und eine Reduzierung des Insektizid Einsatzes. Darüber hinaus können mit ARA Herbizide Einsparungen von 70-95% erzielt werden.
Weitere agronomische Tests sind erforderlich, um die genaue Effizienz dieser neuen Bio-Pflanzenschutzmittel zu bestätigen und die Feinabstimmung der Maschine für diesen Anwendungsfall zu erhalten.
Die Produkte können sowohl in der konventionellen Landwirtschaft als auch im biologischen Landbau eingesetzt werden. Die formale Zulassung dieser Bio-Pflanzenschutzmittel für den Einsatz in der biologischen Landwirtschaft ist jedoch noch nicht abgeschlossen.
Das Projekt Biospray wird durch das Programm agROBOfood unterstützt. Diese EU-Initiative fördert den effektiven Einsatz von Robotertechnologien und beschleunigt die digitale Transformation, um den europäischen Agrar- und Lebensmittelsektor effizienter und wettbewerbsfähiger zu machen.
In einer neuen Versuchsreihe wurde vor kurzem die dritte Generation des robotischen Unkrautvernichters von Ecorobotix getestet: der ARA. Die Aufgabe stellte dabei die Verbesserung des neuen Robotersystems für den Einsatz im Zuckerrübenanbau der Landwirtschaftsabteilung von Tereos dar. Das Endziel für die Kooperative ist die profitable Nutzung neuester Technologien für ihre Mitglieder mittels verbesserter nachhaltiger Anbaumethoden gleichauf mit niedrigeren Produktionskosten.
Der ARA, welcher unter der Zusammenarbeit der Experten von Tereos und dem schweizerischen Hersteller Ecorobotix entwickelt wurde, ist eine vollständig autonome Maschine und ausgestattet mit einer 6 Meter breiten, klappbaren Rampe, die ihrerseits an einen Traktor gekuppelt ist. Ihre drei hochauflösenden Kameras erkennen Unkraut dank eines Wiedererkennungsalgorithmus, der sich mit jedem Einsatz selbst weiterverbessert.
Die Zerstäuberdüsen, welche in 4 cm-Abständen positioniert sind, gewährleisten eine hochpräzise Sprühung und damit einen um bis zu -95 % verminderten Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln.
Mit dem neuen Traktionssystem bewegt sich der ARA mit einer Geschwindigkeit von circa 5 km/h fort. Bis zu 30 Hektar Unkraut kann er täglich vernichten. Dank der Entwicklung eines Tabletcomputers gestaltet sich sein Einsatz mittels Steuerung aus der Traktorkabine sehr einfach, was gleichzeitig den künftigen Vertrieb des Systems erleichtert.

Zu den Testungen des ARA erklärte Jérôme Hary, Mitglied des Aufsichtsrates und Vorsitzender der Zuckerrübenkommission von Tereos:
« Die Herausforderungen im Bereich der Produktivität sind, mehr als je zuvor, ausschlaggebend für die Erhaltung der Zuckerrübe in unserem Anbau geworden. Dabei muss Innovation in der Gesamtheit der Wertkette ihren Platz finden, um eine bestmögliche Wettbewerbsfähigkeit in der Landwirtschaft zu erreichen. Die durch die Landwirtschaftsabteilung von Tereos geführten Arbeiten werden es uns ermöglichen, unsere Kooperationspartner angesichts dieser Herausforderungen zu unterstützen.»
Jérôme Hary, Mitglied des Aufsichtsrates und Vorsitzender der Zuckerrübenkommission von Tereos.
« Die Aufgabe der Landwirtschaftsabteilung besteht darin, für die Kooperationspartner von Tereos Erfolgsschlüssel für Fortschritt und Innovation in der Landwirtschaft ausfindig zu machen und schnell umzusetzen. Unser Ziel ist es, die Weitergabe von Wissen an unsere Partner zu gewährleisten, sie im Bereich des landwirtschaftlichen Anbaus zu begleiten und mit ihnen die Herausforderungen ihrer Agrarproduktion vorauszudenken.»
betont David Sergent, Direktor der Abteilung für Kooperation von Tereos.
Über Tereos
Mit dem Gedanken der Aufwertung landwirtschaftlicher Rohstoffe sowie der Entwicklung qualitativer Produkte für Lebensmittel-, Gesundheits- und Branche der erneuerbaren Energien als langfristige Perspektive steht Tereos an der Spitze der Zucker-, Alkohol- und Stärke-Märkte. Sein gesellschaftliches und ökologisches Engagement tragen zur langfristigen Performance des Unternehmens bei und bestärken seine Rolle als verantwortungsbewusster Akteur. Als Genossenschaftsgruppe zählt Tereos 12 000 Partner und verfügt über ein anerkanntes Know-how in der Verarbeitung von Zuckerrüben, Zuckerrohr, Luzerne, Getreide und Kartoffeln. Dank seiner 48 Produktionsanlagen, Niederlassungen in 18 Ländern und dem Einsatz seiner 22 300 Mitarbeiter betreut Tereos seine Kunden ganz in der Nähe ihrer Märkte mit einer breiten und ergänzenden Produktpalette. 2019-20 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 4,5 Milliarden Euro.